Surfen kann dein ganzes Leben verändern, zumindest wenn es dich richtig erwischt hat. Auf meinen Reisen habe ich sehr viele spannende Lebensmodelle und interessante Menschen kennengelernt. Es gibt nichts motivierenderes für mich als solchen Geschichten zu lauschen und genau deshalb möchte ich mit der Beitragsreihe: „Deine Surfgeschichte“ eine Plattform dafür bieten. Heute erzählt Alexandra von Platifulalexandra über ihre Reise nach Bali und Australien und wie es dazu kam, dass sie derzeit eine Ausbildung zur Surflehrerin macht. Auf ihrem wundervollen Blog schreibt Alexandra über gesunde und vor allem vegane Ernährung und natürlich über ihre Reisen. Ihre Geschichte ist sehr inspirierend und zeigt, dass man alles machen und werden kann, wenn man es nur wirklich will.
Es gibt für mich einfach nichts schöneres als das Meer mit seinen Wellen. Ich liebe außerdem die Energie des Wassers. Wenn größere Wellen brechen, merkt man einfach, wie klein und unwichtig man eigentlich ist mit seinen ganzen kleinen Alltagsproblemen. Und das Wasser macht keinen Unterschied, wer man ist, ob man reich oder arm ist, im Wasser ist einfach jeder gleich.
Erzähl’ doch kurz wer du bist und wann, wo und vielleicht warum du mit dem Surfen angefangen hast?
Ich bin Alexandra, 29 Jahre alt und komme aus Süddeutschland. Zum Surfen bin ich durch meinen Exfreund gekommen. Wir waren 2011 im Urlaub in Portugal, Ericeira. Er zum Surfen, ich nur als Begleitung. Das war das erste Mal, dass ich Surfern zugeschaut habe. Ich selbst habe das Surfen dort noch nicht ausprobiert, hatte mir aber vorgenommen, im nächsten Urlaub einen Surfkurs zu machen, was ich dann 2012 in der Bretagne auch gemacht habe. Allerdings war ich dann 4 Jahre gar nicht mehr surfen. Ich hatte es nochmal auf Teneriffa versucht, aber ich hatte zu viel Angst und habe mir gesagt, dass es wohl eben einfach nicht mein Sport ist. Es hat bei mir also ein bisschen gedauert, bis ich mich ins Surfen verliebt habe, das ist dann erst 2016 in Marokko passiert, als ich dem Surfen doch nochmal eine Chance gegeben habe.
Was macht Surfen für dich so besonders bzw was liebst du am meisten am Surfen und was gibt dir dieses Hobby was dir ein anderer Sport nicht geben kann?
So vieles! Ich liebe es, dass man so nah mit der Natur verbunden ist. Wenn man eine Welle surft, fühlt man sich einfach so frei und eins mit dem Meer. Selbst, wenn man nur paddelt oder draußen auf dem Brett sitzt ist es schon wunderschön. Es gibt für mich einfach nichts schöneres als das Meer mit seinen Wellen. Ich liebe außerdem die Energie des Wassers. Wenn größere Wellen brechen, merkt man einfach, wie klein und unwichtig man eigentlich ist mit seinen ganzen kleinen Alltagsproblemen. Und das Wasser macht keinen Unterschied, wer man ist, ob man reich oder arm ist, im Wasser ist einfach jeder gleich. Ich persönlich habe oft noch Probleme, im Hier und Jetzt zu sein, aber beim Surfen ist man einfach voll da und lebt im Moment, weil man einfach da sein muss. Gerade, wenn die Wellen größer sind und quasi der Überlebensinstinkt einsetzt. Ich denke, das ist für viele Menschen ein Grund, warum sie Extremsport lieben. Die ganzen anderen Probleme treten für diese Momente in den Hintergrund.
Wie und wo lebst du zurzeit, hast du überhaupt einen festen Wohnsitz / Homebase?
Ich habe meinen Job in Deutschland gekündigt, bin für einen Monat wieder zu meinen Eltern gezogen und dann nach Bali geflogen, wo ich aktuell bin und für 3 Monate eine Ausbildung zum Surf Instructor mache. Danach fliege ich nach Australien zum Arbeiten und Surfen.
Wie verbindest du deine derzeitige Lebenssituation mit dem Surfen. Wie oft bist du am Meer und auf Reisen?
Nach meinen Surfurlauben in Marokko war ich 2 Jahre gar nicht surfen, um Geld zu sparen. Aktuell bin ich wie gesagt auf Bali und surfe quasi jeden Tag und in Australien danach für einige Monate hoffentlich auch. Wie ich das machen werde, wenn ich zurück nach Deutschland gehe, weiß ich noch nicht. Ich muss definitiv einen Weg finden, viele Surftrips zu machen oder immer wieder für einige Zeit am Meer zu leben oder auch ans Meer auszuwandern, da es ohne Surfen nicht mehr geht.
Gibt es Phasen in denen du ‚Landlocked’ bist und wie überbrückst du die Zeit auf dem Trockenen? Fällt es dir sehr schwer?
Die letzten 2 Jahre war ich wie vorher erwähnt nicht surfen und ja, es war hart. Ich habe wirklich jeden einzelnen Tag ans Surfen gedacht, vor allem, wenn ich im Büro saß. Das hat mich aber auch motiviert, Geld zu sparen und einen Weg zu finden, längere Zeit surfen gehen zu können.
Wie verdienst du deine Brötchen bzw. wie finanzierst du deinen Lifestyle?
Ich hatte vorher in einem normalen 9-5 Bürojob Geld gespart, bevor ich gekündigt und meine Reise gestartet habe. In Australien werde ich dann noch das Working Holiday Visum nutzen, um dort längere Zeit surfen zu können. Für die Zeit danach habe ich noch keine konkreten Pläne, aber ich weiß, dass ich nicht mehr ins Büro möchte. Ich kann mir definitiv vorstellen, immer wieder für einige Monate im Ausland in Surfcamps zu arbeiten.
Ist dein Lebensmodell etwas für jeden, kannst du es empfehlen und wenn ja, hast du Tipps oder Ratschläge?
Ich würde nicht sagen, dass ich aktuell ein Lebensmodell habe, da ich doch eher planlos bin. Mein Lebensmodell ist aktuell wohl, dass ich einfach das tue, was ich wirklich will. Ich möchte meine Träume nicht mehr auf irgendeinen fernen Tag in der Zukunft verschieben und bin daher einfach mal losgezogen. Das kann ich auf jeden Fall empfehlen: Verschwendet nicht euer Leben, sondern findet einen Weg, das zu tun, was ihr liebt. Ich denke, wenn man etwas wirklich will, gibt es immer einen Weg.
Gibt es etwas was du anders machen würdest?
Ich denke, ich bin aktuell am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Hätte ich etwas anders gemacht, wäre ich wohl jetzt nicht hier und würde kein Surflehrerausbildung machen – was ich niemals gedacht hätte, dass ich das je tun würde. Allerdings wäre es natürlich schon schön gewesen, wenn ich nach meinem ersten Surfkurs damals nicht gleich das Handtuch geschmissen hätte, dann hätte ich jetzt 4 Jahre mehr Surferfahrung. Und ich würde eventuell auch keinen Job mehr annehmen, den ich hasse und in dem ich mich jeden Tag nur schlecht fühle, sondern früher das machen, was ich wirklich machen möchte.
Hast du einen unerfüllten Wunsch?
Aktuell bin ich eigentlich wunschlos glücklich, da ich am Meer bin und surfen kann. Mehr braucht es eigentlich nicht, um mich glücklich zu machen. Allerdings würde ich natürlich gerne meine ISA Trainerlizenz bekommen, was ich aktuell noch bezweifel. Wie gesagt würde ich gerne zeitweise oder dauerhaft am Meer leben, das ist wohl mein größter Wunsch für die Zukunft.
Gibt es vielleicht sogar etwas auf das du dadurch verzichten musst?
Wenn ich mehr Zeit im Ausland verbringe, muss ich natürlich auf meine Freunde und Familie zu Hause verzichten und auf ein „normales“ Leben in Deutschland mit einem langfristigen sicheren Job usw, aber das wäre für mich kein Problem.
Wo geht deine nächste Reise hin, wie geht es in nächster Zeit für dich weiter?
Nach Bali fliege ich für maximal ein Jahr nach Australien. Wenn ich dort genug Geld sparen kann, möchte ich gerne noch nach Neuseeland. Auf meinem Rückweg nach Deutschland möchte dann gerne nochmal einen Stopp hier in Bali machen.
Was ist dein Lebensmotto, deine Lebensweisheit und / oder ein Zitat, welches dich sehr inspiriert?
Da gibt es einige, aber im Prinzip ist mein Motto einfach nur, dass wir nur dieses eine Leben haben und es nicht verschwenden sollten mit Dingen, die uns unglücklich machen. Wir haben immer die Möglichkeit, unsere Situation zu ändern. Vielleicht nicht von heute auf morgen, aber wir können jeden Tag ein bisschen dafür arbeiten, unser Leben in eine andere Richtung zu lenken. Am Ende bereut man meist nur das, was man nicht getan hat, die verpassten Chancen, die man nicht genutzt hat.
Hast du einen Blog auf dem man dir folgen kann und / oder bist du in den sozialen Netzwerken aktiv?
Blog: https://plantifulalexandra.com/
Instagram: @plantifulalexandra
Facebook: @plantifulalexandra
Gibt es eine Frage, die dir in diesem Fragebogen fehlt oder möchtest du sonst noch etwas loswerden?
Ich möchte nur sagen, wenn du noch nie gesurft bist, probiere es unbedingt aus. Und gib nicht gleich auf wie ich anfangs, Surfen ist nicht einfach, aber es ist wunderschön. Ich persönlich bin eigentlich absolut kein Typ für Extremsportarten und mag es eher sicher, trotzdem habe ich mich ins Surfen verliebt. Manchmal muss man einfach viele Dinge ausprobieren, um seine Leidenschaft zu finden.
DU SURFST AUCH UND HAST LUST DEINE GESCHICHTE ZU ERZÄHLEN?
Ich suche für meine Beitragsreihe „Deine Surfgeschichte“ auf meinem Surfblog noch Mitstreiter, die es schaffen Surfen in ihr Leben zu integrieren und Lust haben ihre Story mit der Welt zu teilen.
Dafür hast du verschiedene Möglichkeiten:
– Beantworte einfach die Fragen aus dem Beitrag.
– Denke dir selbst Fragen aus, die zu deinem Leben passen .
– Du schreibst deine Geschichte frei (achte aber darauf das du Zwischenüberschriften einfügst).
Egal für welchen Weg du dich entscheidest, schick mir einfach eine Mail (wenn du magst auch gerne mit einem passenden Foto von dir) an contact@evenmoreplaces.de
Ich veröffentliche die Beiträge wöchentlich am Sonntag (eventuell wird es einen zweiten Termin geben) und teile ihn im Laufe der Woche dann in meinen sozialen Netzwerken.
ICH FREUE MICH AUF DEINE SURFGESCHICHTE!
**Die Fotos und der Beitrag wurden mir von Alexandra zur Verfügung gestellt, vielen Dank für deine Geschichte!